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Noch mehr Araukarien und noch mehr Vulkane

20/04/19 – 26/04/19: Für unseren Besuch im Parque Nacional Conguillo hatten wir einen denkbar schlechten Tag ausgesucht: einen wunderschönen Ostersamstag. So kam es, dass schon am frühen Nachmittag der Park komplett gesperrt wurde. Es hatte einfach zu viele Leute. So machten wir an diesem Tag nur einen kleinen Spaziergang zum Salto del Traful-Traful. Am nächsten Tag ging es dann in Begleitung von Klaus und Christine auf die Wanderung zur Sierra Nevada. Durch herbstlich gefärbte Araukarien- und Südbuchenwälder ging es bei schönstem Wetter einen gut ausgebauten Weg bergauf und wir hatten immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die bunten Wälder, die grauen Lavafelder, die grünen Lagunen und den bereits schneebedeckten Vulkan Llaima – wir fanden das einfach grandios. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Fotosessions an der Laguna Verde und der Laguna Arcoiris. Wir waren begeistert von der Kombination von alten abgestorbenen Bäumen und glasklarem Wasser. Unser Nachtlager schlugen wir an der Laguna Captren auf und lernten hier Saskia aus der Schweiz kennen. Die begeisterte Drohnenfliegern verstärkte bei Andrea die Idee, selber eine Drohne zu kaufen. Na ja, wir werden sehen. Am nächsten Morgen umrundeten wir dann die Laguna Captren zu Fuss und am Ende überredete uns Klaus dann auch noch zu einer Partie Boule. Die Schweiz ging gegen Deutschland mit 6:13 sang- und klaglos unter. Aber es wird bestimmt mal eine Revanche geben. Aus unserer Sicht ist derParque Nacional Conguillo einer der schönsten Nationalparks, den wir bisher besichtigt haben.

 

Von hier aus ging es weiter in Richtung dem Vulkan Lonquimay, genauer gesagt zu einem von dessen Kratern – dem Krater Navidad. Aus diesem spuckte der Lonquimay an Weihnachten 1988 das letzte Mal. Um dahin zu gelangen, fährt man vom Skigebiet Corralco eine gut ausgebaut Schotterstrasse bergauf – wirklich nichts abenteuerliches. Es wurde dann aber zum Abenteuer als der LKW von Klaus und Christine plötzlich auf den Abhang zuschoss und in ziemlicher Schräglage tief im Lavasand eingesunken stehen blieb. Nach dem ersten Schock fuhren wir ins nahegelegene Hotel des Skiresort und der Direktor versprach uns Hilfe. Die kam dann auch prompt in Form eines Raupenbaggers. Der fuhr quer über den Lavasand und senkrecht den Abhang hoch. In der Zwischenzeit wurde der LKW soweit ausgegraben und stabilisiert, dass er nicht mir weiter abrutschen konnte. Als der Bagger dann vor Ort war, dauerte es nur noch rund 10 Minuten und eine zerrissene Bergungsgurte bis der MAN wieder auf der Strasse stand. Wir waren alle heilfroh, dass nichts Schlimmeres passiert war und alle mit dem Schrecken davon gekommen waren. So erklommen wir dann mit etwas Verspätung trotzdem noch den Krater Navidad und waren wieder einmal beeindruckt von unserer Mutter Natur. Der Aufstieg führte durch eine Lavasandwüste, war ziemlich steil aber mit 2 km nicht wirklich lang. Oben angekommen offerierte Klaus ein Bier auf den Schrecken und wir mussten schauen, dass wir uns beim „auf dem Boden sitzen“ nicht das Hinterteil verbrennen. Vielerorts stieg nämlich warmer Rauch aus kleinen Löchern im Boden auf. Die Nacht verbrachten wir mitten in dieser Vulkanlandschaft mit Ausblick auf verschiedene Vulkane dieser Region.

 

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Klaus und Christine, denn wir wollten über eine Nebenstrasse noch etwas weiter ins Vulkangebiet reinfahren und auf diesem Weg zum Städtchen Lonquimay fahren. Leider mussten wir nach gut 30 km feststellen, dass die in allen Karten (Papier und Apps) verzeichnete Strasse privat und somit nicht befahrbar war. Also ging es auf dem selben Weg zurück und weiter in Richtung Parque Nacional Tolhuaca, wo wir dann übernachten wollten. Zu unserer grossen Überraschung verlangte der Parkranger trotz Nebensaison den vollen Preis für den Camping und so fuhren wir weiter. Nach längerem Suchen und einigen Kilometern Umweg mit teilweise ziemlich engen und steilen Strassen fanden wir dann einen tollen Nachtplatz am Fluss.

 

Anschliessend machten wir einen kurzen Abstecher nach Los Angeles, wo wir in einem Selbstbedienungswaschsalon unsere Wäsche machten und nochmals auf Klaus und Christine trafen. Die beiden trafen wir dann auch auf unserem Nachplatz am Salto del Laja wieder. Diese Wasserfälle sind scheinbar die grössten von Chile, doch bei unserem Besuch fehlte irgendwie etwas Wasser. Auf alle Fälle brauchten wir bei unserem Besuch etwas Fantasie, um uns tosende Wassermassen vorzustellen.

 

Als nächstes wollten wir zurück nach Argentinien. Das gelang uns mit einigen Umwegen dann auch. Lest einfach weiter und ihr erfahrt, wie es dazu kam.

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