· 

Von bunten Häusern und bemalten Wänden

16/05/19 – 21/05/19: Da wir die Möglichkeit hatten, unseren Muck bei Christian in Santiago stehen lassen zu können, fuhren wir mit dem Bus nach Valparaiso und übernachteten seit mehr als einem halben Jahr für einmal nicht in unseren „vier Wänden“ sondern in einem Hostel.

 

Die Hafenstadt Valparaiso liegt nur gut 2 Stunden Busfahrt von Santiago entfernt, hat rund 300'000 Einwohner und ist Sitz des chilenischen Parlaments. Rund um die schmale Ebene entlang der Bucht erstreckt sich die Stadt 42 kleinere und grössere Hügel hinauf. Um auf die Hügel zu gelangen, benutzt man entweder steile, teilweise kurvige Treppen oder einen der uralten Schrägaufzüge der Stadt. Von denen gibt es rund 30 Stück, wobei nur etwas 10 davon wirklich funktionieren. Was die Stadt speziell macht, sind die vielen farbigen mit Wellblecht verkleideten Häuser und die unzähligen Graffitis und Wandmalereien.

 

Am ersten Tag liessen wir uns von einer „Tour 4 Tips“ in die Geheimnisse dieser Stadt einweihen. Wir starteten an der Plaza Sotomayor und am Hafen, besichtigten die beiden zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Stadtteile Cierro Allegre und den Cierro Concepcion, spazierten auf dem Paseo Atkinson und dem Paseo Yugoslavio und fuhren mit dem ersten Aufzug und dem Trolleybus. Ja, in Valparaiso fahren Trolleybuse und wenn man etwas genauer hinschaut, so kann man an den Türen von den neusten Modellen einen Aufkleber „Passepartout Luzern-Obwalden-Nidwalden“ entdecken. Wir lernen.....was in Luzern ausgemustert wird, tut in Valparaiso noch lange seinen Dienst.

 

Die nächsten Tage waren wir dann auf eigene Faust unterwegs. Wir marschierten durch viele Gassen und stiegen so manche Treppe hinauf; wir fuhren mit diversen Aufzügen und besichtigten auch noch andere Hügel der Stadt, zum Beispiel den Cierro Bellavista, den Cierro Polanco oder das Quartier Playa Ancha. Auf Schritt und Tritt begegneten uns wunderschöne und weniger sehenswerte Graffitis und Wandmalereien und so war es kein Wunder, dass wir nicht wirklich schnell unterwegs waren. Es gab halt wirklich viel zu Fotografieren. Ein Besuch im Museo a Cielo Abierto, dem Museo de Belles Artes und dem Parque Cultural de Valparaiso (dem alten Gefängnis) durften auch nicht fehlen. Und natürlich ging es auch zum lokalen Markt, wo es für wenig Geld superfeine, reichhaltige Tagesmenüs gab.

 

Einen Tag verbrachten wir im benachbarten Vina del Mar, der „schönen“ Schwester von Valparaiso. Mit der S-Bahn ereichten wir in gut 15 Minuten eines der beliebtesten Seebäder Chiles. Im Gegensatz zur Hafenstadt Valparaiso wirkt Vina del Mar auch für unser Verständnis sehr herausgeputzt. Der saubere Standstrand mit der Strandpromenade, die höhen Wohnhäuser, das Spielkasino und die teuren Autos zeigen, dass hier doch einiges an „Geld“ zu Haus ist. Während unseres Aufenthaltes besuchten wir das Museo Arqueológico Fonck, welches vor allem auf die Kultur und Geschichte der Osterinsel spezialisiert ist. Danach spazierten wir durch den Garten des Palacio Rioja in Richtung Strandpromenade, wo wir zur renovierten Muelle Vergara (einem alten Landungssteg mit Kran) gingen, den Blick aufs Meer genossen und den Fischern beim Krabbenfangen zuschauten. Auf unserem Weg zurück in die Innenstadt folgten wir der Strandpromenade und kamen beim Castillo Wulff, einem Wohnschloss mit kleinem Museum, vorbei. Bevor es mit der S-Bahn wieder zurück nach Valparaiso ging, spazierten wir durch den Stadtpark Quinta Vergara und schauten uns das neu gebaute Amphitheater an. 

 

Uns hat es in der quirligen, bunten Hafenstadt Valparaiso extrem gut gefallen, doch leider war unser Aufenthalt rasch zu Ende und es ging zurück nach Santiago.....aber nicht für lange. Nach längerem hin und her hatten wir uns ja dann doch entschieden, die Osterinsel zu besuchen. Lest einfach unseren nächsten Blog und ihr erfahrt, was wir dort erlebt haben.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0