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Wir besuchen die Moai auf Rapa Nui

22/05/19 – 29/05/19: Unsere Reise auf die Osterinsel - oder in der Sprache ihrer Bewohner Rapa Nui - begann um 03:30 h auf dem Parkplatz von Camper Travel in Santiago. Manuel vom Taxi Nano brachte uns zum Flughafen und wir hatten trotz früher Stunde eine sehr unterhaltsame Fahrt mit ihm. Manuel sprach nämlich sogar etwas Deutsch, hatte er doch vor vielen Jahren einige Zeit in Österreich gearbeitet. Der Flug mit einer Boeing 787-9 von LANTAM verlief problemlos und so landeten wir gute 5 Stunden später auf dem Flughafen in Hanga Roa auf Rapa Nui. Schon der Anflug war eindrücklich, denn die Landebahn liegt mitten im Grünen. Unsere Unterkunft, das Aukara Bed & Breakfast hatte eine Abholung organisiert und wir wurden mit Blumenkranz empfangen. Nach dem wir unser geräumiges Zimmer in der kleinen, aber hübschen Anlage bezogen hatten, machten wir uns auf den ersten Dorfrundgang. Zur grossen Freude von Marco erlaubten die Temperaturen das Tragen von kurzen Hosen. Und Petrus war uns für die ganze Woche sehr freundlich gesonnen; wir hatten nur einen etwas regnerischen Tag, ansonsten schien immer die Sonne.

 

Wir erkundeten die Osterinsel zu Fuss und per Auto und es gab doch einiges zu sehen. Der einzige Ort auf Rapa Nui, die Inselhauptstadt Hanga Roa, ist eine lustige Mischung aus entspanntem Südseeort und organisierter chilenischer Kleinstadt. Man sagt, so isoliert liege kein anderer bewohnter Ort auf der Erde. Hier konnte man am Stadtstrand den Surfern beim Wellenreiten zuschauen und im Hafen vom Ufer aus Meeresschildkröten beobachten. Hier waren auch alle Restaurants der Insel versammelt. Die haben zwar ein Preisniveau wie in der Schweiz, doch ist die Qualität der Speisen ausgezeichnet; wir haben immer sehr fein gegessen. In jedem Fall ist Rapa Nui kein günstiges Pflaster, so kostete alleine der Eintritt in den Parque Nacional Rapa Nui (welcher obligatorisch ist) für Ausländer mehr als CHF 80.00.

 

Bekannt ist die Insel ja vor allem für die Moai, den auf Ahu (eine Art Plattform) stehenden Steinfiguren mit übergrossem Kopf von denen es auf Rapa Nui rund 1'000 Stück geben soll. Wir besuchten natürlich eine Vielzahl von diesen Moai, besichtigten aber noch viele andere Sehenswürdigkeiten der Insel. So verbrachten wir mehrere Sonnenuntergänge auf der rekonstruierten Zeremonialanlage Tahai. Sie besteht aus drei verschiedenen Ahu (Ahu Vai, Ahu Tahai und Ahu Ko te Riku), mit insgesamt sieben stehenden Moai, Hausfundamenten, Kochstelen, Wohnhöhlen und Zeremonienplätzen. Wir waren aber auch frühmorgens unterwegs. Den Ahu Tongariki, mit seinen 15 rekonstruierten stehenden Moai besuchten wir bei Sonnenaufgang – ein eindrückliches Erlebnis. Am Vulkan Rano Raraku, der sogenannten „Moai-Fabrik“, schauten wir uns einen Grossteil der 397 Moai an, welche hier in unterschiedlichen Fertigungsstadien herumstehen bzw. –liegen – echt speziell. Natürlich durfte auch ein Besuch der Bucht von Anakena mit ihren Palmen und ihrem Standstrand nicht fehlen, welche vom Ahu Nau Nau mit sieben stehenden Moai gekrönt wird. Und nicht zu vergessen ist der Ahu Akivi, dessen sieben Moai die einzigen auf der Insel sind, welche im Inselinnern stehen und direkt aufs Meer schauen; alle andern Moai stehen direkt am Meeresufer und wenden dem Ozean den Rücken zu. Wir sahen noch etliche andere Ahu mit mehrheitlich umgekippten Moai, auf deren Aufzählung wir hier aber verzichten.

 

Neben den Moai hat Rapa Nui aber noch anderes zu bieten. Zu Fuss ging es hinauf zum Vulkan Rano Kau, dessen Krater sich über die Jahrhunderte zu einem Rückzugsort für sehr seltene Pflanzen der Insel entwickelt hat. Weiter ging es zum Zeremoniendorf Orongo, wo 53 kleine rekonstruierte, höhlenartige Steinhäuser stehen, die alle im Zusammenhang mit dem sagenumwobenen „Vogelmann-Kult“ stehen. Ebenfalls wanderten wir zu den verschiedenen Wohnhöhlen an der Westküste, schauten uns Papa Vaka, die grösste Felszeichnung der Insel, an, fuhren zum Puna-Pau Krater, dem Herstellungsort der Pukao (Kopfbedeckung der Moai) und besuchten den Stein Te Pito o Te Henua, der auch als „Nabel der Welt“ bezeichnet wir und angeblich magische Kräfte besitzen soll.....wir haben nichts gemerkt.

 

So verging die Woche auf der Osterinsel wie im Fluge. Dieser Besuch war für uns ein unvergessliches Erlebnis. Die Insel ist faszinierend und seltsam zugleich und hatte uns von Anfang an in ihren Bann gezogen. Dieser Flecken Erde mitten im Pazifik hat etwas, das man nicht in Worte fassen kann. Rapa Nui ist definitiv eine Reise wert. Obwohl unser Rückflug mit rund 5 Stunden Verspätung startete, ging es für uns zu schnell wieder zurück auf den Kontinent. Aber dort warten auf uns neue Abenteuer. Lasst euch einfach überraschen, wie unsere Reise weitergeht.

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