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Kreuz und quer durch die Argentinische Schweiz

20/11/18 – 03/12/18: Ursprünglich wollten wir ja nur ein, zwei Tage bei Klaus und Claudia bleiben, um wieder einmal Wäsche zu waschen. Am Schluss waren wir fast fünf Tage bei ihnen zu Gast. Neben dem Waschen, haben wir einen Ausflug nach El Bolson gemacht, Fotos bearbeitet, Reiseberichte vorbereitet, Brot gebacken und Klaus auf der Farm geholfen. Ja, wir haben gearbeitet..... Zusammen haben wir auf einer seiner Parzellen eine Bewässerungsanlage installiert. Das Ganze war sehr spannend, abwechslungsreich und hat uns viel Spass gemacht. Klaus war auf jeden Fall mit uns „Bürogummis“ zufrieden und die Bewässerung funktionierte schlussendlich fast tadellos. Die Zeit verging wie im Fluge und die Gespräche mit Klaus und Claudia waren sehr, sehr interessant. So hätten wir noch lange auf der Farm bleiben können (Arbeit gibt’s gemäss Klaus genug), doch wir wollten ja weiterziehen.

 

So ging es auf der Ruta 40 Richtung Norden in die Argentinische Schweiz. Bald schon erreichten wir deren Hauptort – San Carlos de Bariloche. Und wirklich....alles erinnert sehr stark an die Schweizer Alpen. Da gibt’s Berge mit Schneegipfeln, glasklare Bergseen, Wanderwege und Sessellifte, aber auch kitschige Holzchalets, edle Schokoladenläden, unzählige Sportgeschäfte und überteuerten Touristenkitsch. In Bariloche und Umgebung fühlten wir uns wirklich fast zurück nach Hause versetzt. Doch dort hatte es für uns aber etwas zu viele Leute und so kurvten wir auf Schotterstrassen kreuz und quer durch Teile der beiden Nationalparks Nahuel Huapi und Lanin. Die Strassen führten uns bei schönstem Frühlingswetter durch endlose Wälder, entlang mehrerer Seen und über den Paso del Cordoba. Jeden Tag entdeckten wir einen tollen Stellplatz an einem See oder an einem Fluss, so dass wir uns Zeit liessen, um die Gegend und das tolle Wetter zu geniessen. Im Vergleich zu bisher waren die Tagesetappen deshalb sehr bescheiden (rund 75 km). 

 

Wir machten auch in San Martin des Los Andes und in Villa La Angostura einen Zwischenstopp, um auch diese „alpinen“ Tourismusdestinationen zu besuchen. Beides waren sehr angenehme Orte und jetzt in der Vorsaison noch sehr ruhig - genau das Richtige für uns. In Villa La Angostura machten wir einen Ausflug in den Parque Nacional Los Arrayanes. Der ist bekannt für seinen viele hundert Jahre alten Myrthenwald. Der Weg zu diesem Wald muss man sich aber etwas verdienen – rund 12 km hin und 12 km zurück – und das zu Fuss. Uns hat dieser Ausflug sehr gut gefallen, auch wenn der Eintrittspreis für Touristen doch recht happig war und der Wald doch sehr viele kranke oder bereits abgestorbene Bäume umfasste.

 

Wir merkten schnell, dass wir jetzt in einer wirklich bekannten Touristenregion angekommen sind. Es hat mehr Infrastruktur (welche auch geöffnet ist) und es hat auch sehr viel mehr Leute. Aber das ist ja auch interessant, denn so kann man neue Bekanntschaften machen. In Villa La Angostura trafen wir auf Herbert und Doris aus dem Kanton Solothurn. Mit ihnen verbrachten wir einen unterhaltsamen und für uns sehr lehrreichen Abend. Sie sind ebenfalls auf dem Weg in Richtung Süden.....ein Wiedersehen ist also nicht ausgeschlossen.

 

Nach diesen etwas ruhigeren Tagen in der argentinischen Schweiz geht es für uns wieder weiter. Wir haben uns entschieden, unsere Pläne etwas zu ändern und nach Chile einzureisen, um die Carretera Austral Richtung Süden zu befahren. Wir sind sehr gespannt, was uns da erwartet. Zu einem späteren Zeitpunkt werdet ihr mehr erfahren.

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