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Von den Zeugnissen aus der Urzeit in die wilde Natur

30/12/18 – 04/01/19: Nach unserer Einreise empfing uns Argentinien mit den beiden Sachen, welche für uns auf unserer Reise für die nächste Zeit die ständigen Begleiter sein werden: steppenartige, endlose Pampa und ständiger, kräftiger Wind.

 

Als erstes machten wir einen Wasch- und Verpflegungsstopp in Perito Moreno. Sogar Muck bekam wieder einmal eine Dusche und strahlte nachher fast wie neu – wenn man von den kleinen Spuren der letzten 2 Monate (Kratzer, Steinschläge, etc.) einmal absieht. Zufällig trafen wir hier wieder auf Martina und Hermann, welche wir auf Chiloé kennen gelernt hatten. Sie fahren in die selbe Richtung wie wir – auf der Ruta 40 in Richtung Süden.. 

 

So war es kein Zufall, dass wir auf dem Stellplatz im Canyon des Rio Pinturas neben ihnen und einem weiteren Touristenpaar aus Deutschland den Jahreswechsel verbrachten. Den Canyon fanden wir extrem eindrücklich und wir fühlten uns wie John Wayne oder Lucky Luke (jedenfalls Marco). Nur dass statt Büffel viele Guanacos (das grösste mit dem Lama verwandte Andenkamel) um uns herum grasten.

 

Aber wir waren vor allem wegen den nahegelegenen „Cueva des las Manos“ gekommen. Das sind wiederum Felszeichnungen der indianischen Ureinwohner, welche zwischen 9'500 v. Chr. und 1'500 v. Chr.  hier gelebt hatten. An den Wänden der Schlucht sind Hände, Tier- und Menschendarstellungen sowie einfache geometrische Formen in unterschiedlichen Farben zu bestaunen. Und wie es der Zufall wollte, erhielten wir mit Hermann und Martina fast eine Exklusiv-Führung.....na ja, es waren einfach noch keine weiteren Touristen da.

 

Von den „Händen“ ging auf einer Holperpiste zurück zur Ruta 40. Diese war zwar asphaltiert, aber teilweise so voller Schlaglöcher, dass es kein wirkliches Vergnügen war. Es war aber immer noch angenehmer als die Schotterpiste, welche uns von Las Horquetas zum Parque Nacional Perito Moreno brachte. Gemäss Reiseführer ist der 127'000 ha grosse Nationalpark der ursprünglichste und am wenigsten besuchte Nationalpark Argentiniens. 

 

Der Nationalpark liegt wirklich in der „Mitte vom Nirgendwo“ und ist nur mit dem eigenen Auto über die 100 km Schotterpiste erreichbar, es gibt keinen Handyempfang und es ist fast immer kalt und sehr windig. Für uns aber trotzdem oder gerade deswegen ein sehr faszinierender Ort. Wir wanderten bei Temperaturen um die 8°C einige der Wanderwege ab, wurden dabei beinahe vom Wind weggeblasen, konnten dafür die Guanacos fast streicheln und genossen die Ausblicke auf die schneebedeckten Berge und die blaugrünen Seen. In dieser rauen, fast unberührten Natur fühlten wir uns irgendwie ganz klein und waren glücklich, wenn wir uns in unser gemütliches, warmes „Schneckenhaus“ zurückziehen konnten. Für uns waren die etwas mehr als zwei Tage in der Einsamkeit irgendwie erholsam und wir tankten Kraft für neue Attraktionen. Lasst euch überraschen, von was wir als nächstes berichten werden.

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Kommentare: 1
  • #1

    Doris und Herbie (Mittwoch, 09 Januar 2019 01:38)

    Wi konntet ihr uns unbemerkt überholen.?!? Sind in Punta Arenas und Nehmen die Fähre nach Feuerland. Bis bald.....