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Vom Stadtleben und wilden Katzen

19/01/19 – 26/01/19: In Punta Arenas angekommen ging es direkt zum Stellplatz von Victor – einem wohnmobilbegeisterten Chilenen. Er war gerade dabei, selber zu verreisen und so hatte er nicht viel Zeit zum Quatschen. Kein Problem, denn zum Quatschen kamen wir die nächsten Tage reichlich. Wir trafen hier nämlich wieder auf Siggi und Gary, mit denen wir eine so tolle Weihnacht verbracht hatten. Eigentlich hätten sie uns nur einen Abend Gesellschaft leisten sollen, da sie am nächsten Tag eine Schifffahrt nach Ushuaia gebucht hatten. Zu ihrem grossen Pech wurde diese Reise wegen technischem Defekt am Schiff komplett abgesagt. So konnten wir ungewollt mehr Zeit zusammen verbringen, was wir aber sehr gerne taten. Wir genossen jede Minute mit ihnen und die Abende wurden doch etwas länger als üblich. Da wir in einer Stadt waren, liessen wir es uns nicht nehmen, wieder einmal auswärts essen zu gehen. Und wenn man das mit netten Menschen geniessen kann, macht’s natürlich umso mehr Spass. 

 

Natürlich besuchten wir auch die Stadt, welche uns sehr gut gefallen hat. Es war richtig schön, nach längerer Zeit wieder einmal etwas Geschäftigkeit zu spüren. Wir spazierten durch die schöne Innenstadt, besichtigten die Plaza de Armas mit dem Magellan-Denkmal und schlenderten an der Uferpromenade entlang, wo wir den Kormoranen beim Fischen zuschauten. Nicht fehlen durfte ein Besuch auf dem Friedhof, der als einer der interessantesten und schönsten Chiles gilt. Ähnlich wie in Buenos Aires erinnern riesige Mausoleen an den damaligen Reichtum dieser Familien. Eindrücklich für uns war, wie viele unterschiedliche Nationalitäten hier begraben liegen. Unter anderem haben wir auch ein Mausoleum der Familie Baeriswyl gefunden. Ob das wohl Auswanderer aus der Schweiz waren?

 

Nach einigen Tagen in Punta Arenas fuhren wir weiter nach Puerto Natales – quasi dem Eingangsort zum Parque Nacional Torres del Paine. Wir hatten uns hier nochmals mit Chris und Angie verabredet und verbrachten mit ihnen und mit André und Baba (fahren einen baugleichen Steyr) einen schönen Abend. 

 

Trotz nicht so rosiger Wetterprognose wagten wir dann den Besuch des Parque Nacional Torres del Paine und wir wurden positiv überrascht. Der angesagte Schnee blieb aus und es schien oftmals die Sonne; einfach der Wind blies mit den angesagten 90 km/h und machte uns und auch Muck das Leben manchmal etwas schwer. Nichts desto trotz unternahmen wir einiges im wohl berühmtesten Nationalpark Chiles. Das war unschwer an den doch zahlreich vorhandenen Touristen zu erkennen. Wir empfanden das aber nicht wirklich als störend, zumal wir wohl nicht immer das „Standardprogramm“ absolvierten.

 

Wir unternahmen zum Beispiel eine Schifffahrt auf dem Lago Grey zum Glaciar Grey. Die Hinfahrt war ziemlich schauklig, so dass es Andrea nicht mehr ganz so wohl war. Als aber dann die schwimmenden Eisberge und der Gletscher in Sichtweite kamen, war sie fast als erste auf dem Aussendeck. Es ist schon faszinierend, was die Natur aus gefrorenem Wasser so alles vollbringen kann. Einige der Attraktionen liegen doch recht weit auseinander, so dass wir auch mit dem Fahrzeug unterwegs waren. So fuhren wir zum Salto Paine und zur Laguna Azul mit tollem Blick auf die vier Torres. 

Natürlich waren wir auch etwas zu Fuss unterwegs. Zum Beispiel marschierten wir noch vor den Touristenmassen zum Mirador Cuernos, wo wir den tollen Ausblick auf das imposante Felsmassiv fast für uns alleine geniessen konnten. Oder wir nahmen den Weg von der Porteria Laguna Amarga zur Porteria Lago Sarmiento (auch „Puma-Weg“ genannt) unter die Füsse. Und auf dieser Wanderung erlebten wir das Highlight unseres Torre del Paine-Besuches. Wir konnten effektiv einen freilebenden Puma in seiner natürlichen Umgebung beobachten. Ein wirklich tolles Erlebnis.

 

Auch hier trafen wir auf bekannte Gesichter und machten neue Bekanntschaften. So trafen wir Flavio und Melanie aus Schötz wieder, welche mit dem Fahrrad unterwegs sind und welche wir in Puerto Madryn bereits kennen lernen durften. Bei unserer Puma-Sichtung kamen wir mit Constanze aus Holland ins Gespräch. Wir unterhielten uns so prächtig, dass wir einen Teil der Wanderung mit ihr und ihrer Begleitung absolvierten. Zum Schluss kamen wir dank ihr in den Genuss einer tollen Imbiss-Pause. Ihr und ihrem Begleiter nochmals ein grosses Dankeschön für die sehr nette Gesellschaft und die tolle Verpflegung.

 

Nach dem bekanntesten Nationalpark Chiles ging es für uns dann wieder nach Argentinien in den ebenso bekannten Parque Nacional Los Glaciares mit dem Perito-Moreno-Gletscher und dem Fitz-Roy-Massiv. Von unseren dortigen Erlebnissen erzählen wir euch beim nächsten Mal.

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