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Auf Umwegen zurück zur Carretera Austral

18/02/19 – 24/02/19: Nachdem wir über den Paso Roballos wieder nach Chile eingereist waren, führte uns die X-83 direkt ins Valle Chacabuco und somit in den chilenischen Teil des Parque Nacional Patagonia. Dieser Park ist wie der Parque Pumalin durch private Geldgeber finanziert und man sieht es ihm auch an. Alles ist mit viel Liebe und Sorgfalt gemacht und die Ausstellung im Besucherzentrum fanden wir spitze. Hier wird einem sehr anschaulich gezeigt, was der Mensch auf der Erde so alles anrichtete bzw. noch immer anrichtet. Für uns erschreckend war, dass nur einige Kilometer ausserhalb des Parks viele dieser „Sünden“ zu sehen sind. Bei fast perfektem Wetter liessen wir es uns nicht nehmen, die eine oder andere kleinere oder grössere Wanderung zu machen, um unseren Muskeln wieder einmal etwas Bewegung zu verschaffen. Das Valle Chacabuco hat uns sehr gefallen und wir freuten uns, den Besuch im Parque Nacional Patagonia nachgeholt zu haben.

 

Vom Parque Nacional Patagonia war es nur ein Katzensprung auf die Carretera Austral. Ja, ihr lest richtig, wir kamen nochmals zu einer der bekanntesten Strassen Chiles zurück, da uns diese so gefallen hatte. Nun fuhren wir noch etwas weiter gegen Süden. In Cochrane schalteten wir einen Pausentag zum Waschen ein und erlebten ein freudiges Wiedersehen mit Chris und Angie. Wie so oft vergingen die gemeinsamen Stunden viel zu schnell, doch wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.

 

Nach Cochrane führte die kurvenreiche, geschotterte 7 durch Wälder, Sümpfe und entlang des Rio Bakers immer Richtung Süden bis wir nach Caleta Tortel abzweigten – unserem südlichsten Ziel auf der Carretera Austral. Die grosse Attraktion an der im recht dichten Urwald an den Abhängen eines Meeresarmes gebauten und ansonsten etwas ärmlichen Holzfällersiedlung ist, dass es im ganzen Ort keine Strassen gibt – diese werden alle durch hölzerne Stege ersetzt. Wir marschierten also auf den Stegen kreuz und quer und von oben nach unten durchs und ums kleine Dorf. Irgendwie fanden wir den Ort interessant, für mehr fehlte uns aber der „Wohlfühlfaktor“.

 

Von Caleta Tortel aus ging es auf derselben Strecke wieder zurück in Richtung Norden. Beim Zusammenfluss von Rio Baker und Rio Nef machten wir einen Zwischenstopp und staunten wie unterschiedlich die Farbe des Wassers zweier Flüsse sein kann. Auf der Weiterfahrt nach Norden machten wir sehr zufällig die Bekanntschaft von Carlos. Er winkte uns auf der Strasse und fragte nach der Uhrzeit, was wir ihm natürlich beantworteten. Das Gespräch endete dann damit, dass wir eine Führung durch seine aktuell geschlossene Lodge am Ufer des Rio Baker bekamen und er uns seine hochfliegenden Renovationspläne genau erläuterte. Irgendwie wussten wir nicht so recht, was genau der nette, aber etwas verdrehte, ältere Herr von uns wollte. Nach gut 1 ½ Stunden konnten wir uns von ihm losreisen, aber nicht ohne dass er Andrea eine lange Liste mitgab, was sie als Architektin für ihn als abklären sollte. Auf der uns bekannten Wellblech-Strecke ging es dann weiter in Richtung Puerto Rio Tranquilo, wo Angie und Chris auf uns warteten. Was das für unsere weitere Reise bedeutete, verraten wir auch das nächste Mal.

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