· 

Keine Reittour dafür ein Rundflug

23/03/19 – 31/03/19: Von Hornopiren aus folgten wir nur kurz der Carretera Austral und bogen nach einer offroadmässigen Baustellen-Durchfahrt auf die Küstenstrasse V-875 ab. Die Sonne lachte vom Himmel und so konnten wir die Fahrt richtig geniessen. Die Landschaft hatte sich schlagartig geändert – kein Regenwald mehr, dafür Meer und Strand mit haufenweise Muscheln. Und so lag es nahe, dass wir uns einen Schlafplatz am Strand suchen wollten. Der Platz wurde gefunden und Andy steuerte unseren Muck den kleinen Abhang hinab zum Strand. Leider kam sie nur etwa einen Meter weit bis Muck mit der Hinterachse komplett im losen Schotter einsank. Aber Gott sei dank war sofort einer der beiden LKWs zur Stelle, welcher Muck ohne Probleme zurück auf die Strasse zog. Ausser etwas Landschaden war nichts weiter passiert.

 

Als unser Ausflug auf der Küstenstrasse beendet war, folgten wir der Carretera Austral bis nach Caleta Puelche, wo wir dieses Mal nicht die Fähre nahmen sondern rechts auf die V-69 abbogen. Diese führte als schmale Schotterstrasse dem Fjord entlang und eröffnete uns immer wieder tolle Ausblicke. Hier trafen wir auf Melanie und Flavio, den zwei wilden Radfahrern aus Schötz. Wir hatten die beiden unterwegs schon mehrere Male angetroffen, hatten aber jeweils nur kurz geplaudert. Das änderte sich auf unserem Nachtplatz am Rio Puelo. Zwei Tag hatten wir hier ein richtiges Schweizer-Camp. Zu acht genossen wir das tolle Wetter, kochten gemeinsam am offenen Feuer, schwatzten über Gott und die Welt und waren überrascht wie schnell die Flut einen eben noch passierbaren Weg unter Wasser setzten kann.

 

Anschliessend wollten wir im Valle Cochamo die hohen vertikalen Granitwände bestaunen, welche oft mit denen im Yosemite-Nationalpark verglichen werden. Dazu hatten wir bei einem entsprechenden Anbieter eine Reittour für den nächsten Tag gebucht. Doch leider klappte das nicht, denn neben dem Umstand, dass zur vereinbarten Zeit kein einziges Pferd bereit stand, kostete das Ganze plötzlich auch noch die Hälfte mehr. So liessen wir das halt bleiben und fuhren weiter zum Vulkan Osorno. Wie beim letzten Besuch standen wir direkt am Lago Todos Los Santos und konnten den Vulkan Osorno ein weiteres Mal bewundern. Übrigens sah das Seeufer noch immer aus wie ein Sandkasten.

 

Weiter ging es am Lago Llanquihue entlang an Puerto Varas. Dort besuchten wir zusammen mit Chris, Angie, André und Baba einen Piloten, welchen Chris und Angie kennengerlernt hatten. Vincent war bereit, mit uns einen Rundflug zu machen, falls wir das möchten. Ebenfalls ein Wiedersehen gab es mit Chrigu und Sandra aus Bern, welche am gleichen Stellplatz standen wie wir. So machten wir dann zu acht die Gastroszene von Puerto Varas unsicher und verlebten einen supertollen Abend. 

 

Das Highlight unseres Aufenthalts in Puerto Varas war aber der Rundflug, welchen wir zusammen mit Vincent (Pilot), Chris, Chrigu und Sandra machten. Mit einer Cessna aus dem Jahr 1969 flogen wir von Puerto Montt aus über den Lago Llanquihue, dann zum Vulkan Osorno und zum Lago Todos Los Santos. Von dort folgen wir weiter zur argentinischen Grenze und zum 3'451 m hohen Cerro Tronador, dessen Gletscher wir überfolgen. Und dann bekamen wir die Granitwände des Valle Cochamo doch noch zu sehen. Wie ein Vogel „segelten“ wir durch das enge Tal und hatten das Gefühl, mit den Flügeln die Felsen zu streifen. Der ganze Flug war einfach nur „o hure fucking geil“, um es mit den Worten von Sandra zu sagen.

 

Wir nutzten die Gelegenheit, auch mal unserem Muck etwas Gutes zu tun und liessen in Puerto Varas eine Inspektion machen. Deshalb blieben wir noch etwas länger dort als die beiden Steyr-Besatzungen und so hiess es für ein paar Tage Abschied nehmen. Wo wir die beiden Lastwagen dann wieder getroffen und was wir anschliessend gemeinsam erlebt haben, erzählen wir euch beim nächsten Mal.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0