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Bei den Kaimanen und Wasserschweinen

19/10/19 – 25/10/19: Vom UY-Storage ging es über die Ruta 8, 11 und 3 direkt nach Paysandu, wo wir die Grenze nach Argentinien überschritten. Die Grenzformalitäten verliefen problemlos und sehr zügig. In Argentinien folgten wir dann der RN14 in Richtung Norden, mit Zwischenstopps in Concorida und Mercedes. Bis dahin verlief die Fahrt mehrheitlich durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und Grasland für Kühe und Pferde. 

 

In Mercedes machten wir eine kleine Stadtbesichtigung und besuchten die Gedenkstätte und das Grab eines der berühmtesten Argentinier; nämlich von Gauchito Gil. Die argentinische Variante von Robin Hood ist ein wahrer Volksheiliger in Argentinien. Überall im ganzen Land entdeckt man kleine Altäre zu seiner Ehre, immer erkennbar an den zahllosen roten Bändern und Fahnen. Die Wallfahrtsstätte war uns dann etwas zu viel des Guten – erinnerte mehr an einen Jahrmarkt.

 

Von Mercedes aus ging es dann über die RP40 zu den Sümpfen von Ibera (Esteros del Iberà). Das gut 5'000 km2 grosse Wasser- und Sumpfgebiet gilt als einer der grössten Süsswasserspeicher von Südamerika und ist seit 1983 ein Naturreservat. Zum Glück hatte die Erdpiste nach Colonia Carlos Pellegrini bereits etwas abgetrocknet und so gab es nur noch einzelne wirklich feuchte Stellen. Doch diese reichten aus, um dankbar zu sein, dass wir die Strasse nicht bei Regen befahren mussten. Bis wir in Colonia Carlos Pellegrini angekommen waren, war Muck trotzdem ordentlich eingesaut. Beim im Bau befindlichen Besucherzentrum fragten wir bei einem Parkranger nach Informationen zum Naturreservat, doch der zeigte uns nur die drei möglichen Spazierwege. So machten wir uns auf den ersten Spaziergang und schon nach ein paar Minuten kam das erste Highlight. Neben dem Wag lag eine recht stattliche Anaconda; zum Glück hielt die gerade ihren Verdauungsschlaf in der Sonne. Der Weg führte uns weiter über Stege in den Fluss hinaus und wir entdeckten viele Carpinchos (Wasserschweine), einige Sumpfhirsche und sahen auch die ersten Kaimane, welche sich an der Sonne wärmten. Wir quartierten uns auf einem tollen Campingplatz ein und genossen das schöne und warme Wetter. Da es uns so gut gefiel, schalteten wir einen Pausentag ein und genossen einmal das „Dolce far niente“. Wir wollten uns im Touristenbüro des Ortes noch über weitere Portale des Naturreservats informieren, doch die hatten keine Informationen für uns. Als wir zurück zum Camping kamen, hatte sich ein weiterer Schweizer Camper zu uns gesellt. Max und Vreni aus Zürich waren unterwegs nach Buenos Aires, wo sie in ein paar Tagen ihre Südamerika-Reise mit Seabridge starten werden.

 

Am nächsten Tag folgten wir der Erdstrasse RP40 bzw. RP41 und wollten ein weiteres Portal des Naturreservats besuchen. Gegen Mittag bogen wir ab zum Portal Galarza, mussten aber feststellen, dass dies ein privater Eingang war und wir nicht wirklich willkommen waren. Also fuhren wir halt weiter und suchten uns in Ituzaingo einen Stellplatz. Der war zwar mitten in der Stadt, aber gerade oberhalb des Ufers vom Rio Parana, so dass wir den Apèro am Strand nehmen konnten.

 

Am nächsten Tag starteten wir einen weiteren Versuch und fuhren zum Portal Cambyreta. Dieser Teil des Naturreservates ist seit zwei Jahren ein „richtiger“ Parque Nacional und das merkte man sofort. Die Parkrangerin Edith liebte ihren Job und es gab Informationen in Hülle und Fülle. Sie entschuldigte sich sogar, dass der Eingangsbogen zum Parkplatz zu nieder war und der Steyr so nicht untendurch passte. Der Weg zum Nationalpark führte quer durch das Sumpfgebiet; man fuhr wie auf einem Damm und links und rechts war Wasser. So sahen wir haufenweise Wasserschweine, verschiedene Vogelarten und die Kaimane waren so faul, dass sie sich fast nicht von der Strasse bewegten, wenn wir angefahren kamen. Beim Campingplatz selber lebte eine kleine Affenfamilie, welche Andrea natürlich unbedingt fotografieren musste. Wir absolvierten auch den „Circuito del vehicolo“ (ein rund 4 km langer Autoweg). Dort kamen wir bis wenige Meter an sich sonnende Kaimane heran. Die liessen sich durch fast nichts stören.....nur einmal übertrieb es Chris etwas und eine der Echsen knurrte recht genervt. Es gab also Fotosujets in Hülle und Fülle. Wir waren begeistert von der Natur und den Tieren und waren sehr froh, dass wir uns entschieden hatten, den kleinen Umweg zu fahren. 

 

Am nächsten Tag setzten wir unseren Weg Richtung Norden fort. Lest in unserem nächsten Bericht, wie es uns als nächstes so ergangen ist.

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Kommentare: 2
  • #1

    Erich (Sonntag, 08 Dezember 2019 09:13)

    woow die Fotos�

  • #2

    Mire (Montag, 09 Dezember 2019 08:47)

    Hammer Fotos - ��