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Durch das weite Brasilien zu Kunst und Bergbau

05/11/19 – 12/11/19: Bis zur Küste lagen nun rund 1'600 km vor uns – quer durch das riesige Land Brasilien. Die Fahrt führte durch weniger touristische Gebiete und so gab es auch neben Soja-, Kaffee- und Zuckerrohrplantagen nicht wirklich viel zu sehen. Auch die Übernachtungsplätze waren eher bescheiden und so schauten wir, dass wir zügig vorankamen. 

 

Den ersten grossen Stopp machten wir in dem südlich von Belo Horizonte gelegene Brumadinho. Hier befindet sich das angeblich grösste Open-Air-Zentrum für zeitgenössische Kunst – das Instituto Cultural Inhotim. In einem riesigen tropischen Botanischen Garten werden Arbeiten von rund 100 Künstlern aus über 30 Länder gezeigt. Die stehen entweder draussen oder sind in mehr als zwei Dutzend Galerien und Pavillons untergebracht. Wir waren überwältigt von der Grösse der Anlage und schafften es in einem Tag nicht, die gesamte Ausstellung anzuschauen. Die Kombination von exotischen Pflanzen und zeitgenössischer Kunst fanden wir einfach genial und konnten uns fast nicht losreissen. Zur Krönung des Tages konnten wir einen freilebenden Tucan beobachten – einfach beeindruckend.

 

In Brumadinho verweigerte dann unsere Wasserpumpe den Dienst. Zum Glück hatten wir eine Ersatzpumpe dabei und wir nutzten die Gelegenheit, diese auf unserem Stellplatz zu wechseln. Wir waren froh, auf die fachmännische Unterstützung von Chris zählen zu dürfen und so dauerte die Reparatur keine zwei Stunden. Ein weiteres Mal vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an Chris.

 

Weiter ging es dann nach Ouro Preto, der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt in Minas Gerais und der Wiege der brasilianischen Bergbaukultur. Von unserem Stellplatz oberhalb des Ortes waren wir innert weniger Gehminuten mitten drin im historischen Kolonialstädtchen. Bei schönstem Wetter spazierten wir durch die steilen, kopfsteingepflasterten Gassen und entdeckten neben wunderschönen Kolonialhäusern auch eine Vielzahl an barocken Kirchen und anderen Sakralbauten. Obwohl die Besichtigung wegen der steilen Strassen schon etwas anstrengend war, liessen wir es uns nicht nehmen, einen ganzen Tag durch das Städtchen zu schlendern. Uns gefiel die Atomsphäre einfach zu gut. Leider waren wir an einem Montag da und so waren viele Kirchen und Museen geschlossen. Es gab aber trotzdem genug zu sehen und zu bestaunen. Genau so stellten wir uns ein südamerikanisches Städtchen vor. Den Tag liessen wir dann auf einer Dachterrasse eines Restaurants mit einem feinen Drink ausklingen, wie es sich gehört.

 

Von Ouro Preto ging es dann weiter über die MG-129 in Richtung Mariana. Unterwegs machten wir einen Stopp bei den Minas da Passagem; einer erst im Jahr 1985 geschlossenen Goldmine. Sie gilt scheinbar als grösste begehbare Mine der Welt – sagt auf alle Fälle unser Reiseführer. Mit einer alten Lore wurden wir am Seil in die Tiefe und die Dunkelheit hinabgelassen. Das Ganze war recht eindrücklich und auch etwas aufregend, hatten die Einrichtungen ihre besten Zeiten doch schon länger hinter sich. Rund 120 m unter der Erdoberfläche konnten wir dann in den alten Stollen herumspazieren und auch den See, der sich mittlerweile gebildet hatte, bestaunen. Leider konnte unsere Führerin nur Portugiesisch und so war die Führung leider wenig informativ. Dennoch hat uns der Besuch gefallen.

 

Nachdem wir wieder über Tage waren, führte uns unser Weg nach Mariana. Mariana ist ein weiteres schmuckes Städtchen aus der Goldgräberzeit und war die erste Planstadt in Minas Gerais. Statt gewundener Gassen wie in Ouro Preto stiessen wir hier auf die typischen rechtwinklig verlaufenden Strassen. Auch hier gab es einige schöne Bauten aus dem 18. Jahrhundert zu bestaunen. Leider sprachen die beiden jungen Damen an der Touristeninformation auch nur Portugiesisch und wir bekamen halt nicht wirklich die Informationen, welche wir uns erhofft hatten.

 

Nach einem feinen Mittagessen ging es weiter über die MG-129 in Richtung Santa Barbara. Nun waren wir in der Region des modernen Bergbaus angekommen. Fast kein Berg war mehr zu sehen, der nicht irgendwie „abgetragen“ war und auf der Strasse wimmelte es von vollbeladenen Lastwagen. Obwohl die Bergbauindustrie scheinbar nicht viel Rücksicht auf die Natur nimmt, war es trotzdem irgendwie interessant. 

 

In der Nähe von Santa Barbara wollten wir dann den Parque Natural e Santuario do Caraça besuchen. Wir werden berichten, ob das geklappt hat und was wir auf unserer weiteren Reise sonst noch erlebt haben.

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