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Urlaubsgefühle, Kite-Surfen und Architektur

22/11/19 – 30/11/19: Als nächstes steuerten wir Buzios an. Dass dieser Ort touristisch bekannt ist, merkte man sehr schnell: viele Hotels, viele Restaurants und schon in der Vorsaison eine beachtliche Anzahl an Touristen. Wir liessen uns aber nicht davon abschrecken und konnten bei schönstem Sonnenschein über die Uferpromenade Orla Bardot schlendern, die Bronzestatute von Brigitte Bardot bewundern, in einem gemütlichen Hafenrestaurant eine leckere Fischplatte essen und den Blick auf Meer, Strand und Wellen geniessen. Schlussendlich entschieden wir, eine Nacht in Buzios zu bleiben und so hatten wir dann auch noch Zeit, in der Einkaufsstrasse etwas „Shopping“ zu betreiben.

 

Da wir nun am Meer waren, hielten Andrea und Chris natürlich Ausschau nach Orten, an denen man Kite-Surfen könnte. Schlussendlich fanden wir einen tollen Kite-Spot an der Lagoa de Araruama. Die Zufahrt war zwar relativ schmal und stark zugewachsen, doch wir kamen durch und erreichten einen tollen, einsamen Stellplatz direkt an der Lagune. Als wir ankamen, hatte es genug Wind und Chris konnte seit langer Zeit wieder einmal aufs Wasser. Andrea schaute fürs erste einmal zu.

 

Der nächste Tag war supersonnig aber windstill und so machten wir einen Ausflug nach Arraial do Cabo. Auf der Rückfahrt zur befestigten Strasse betätigten wir uns zuerst aber als Landschaftsgärtner und verbreiterten die Fahrbahn, damit unsere Autos bei der Rückfahrt zum Stellplatz etwas weniger „Baumkontakt“ bekommen. Arraial do Cabo ist ebenfalls recht touristisch und so dauerte es etwas länger bis wir einen Parkplatz fanden. Doch es klappte und wir verbrachten einen schönen Tag im kleinen Städtchen und genossen das tolle Wetter, Meer und Strand. 

 

Die nächsten beiden Tage waren den Kite-Surfen gewidmet. Während Chris und Angie sich auf dem uns bekannten Kite-Spot einrichteten, fuhren wir nach Araruama, wo Andrea mit der AKS Araruama Kite School eine Schule gefunden hatte, welche auf ihre Anfragen auch geantwortet hatte. So kam Andrea bei den beiden Kite-Lehrern Manuel und Fernando in den Genuss von rund 2 1/2 h Unterricht und machte schnell grosse Fortschritte. Das ganze Team der AKS war sehr nett und wir fühlten uns sehr wohl, sodass wir eine Nacht am Trainingsort übernachteten. Andrea hatte vor gehabt, am nächsten Tag Material zu mieten, um das gelernte weiter üben zu können. Doch leider hatte es in Araruama keinen Wind. Chris meldete aber vom anderen Kite-Spot gute Bedingungen und so fuhren wir zurück und fanden zu unserer Überraschung ein kleines Kite-Dorf vor. Es war sogar eine Kite-Schule da, welche Material vermietet und so dauerte es nach unserer Ankunft keine 3/4 h und Andrea war bereits wieder auf dem Wasser. 

 

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Rio de Janeiro und das Wetter wurde wieder etwas schlechter. Wir folgten der RJ-102, welche mehrheitlich der Küste entlang führte und waren wieder einmal überrascht, was für spezielle Verkehrsführungen sich die brasilianischen Strassenbau-Ingenieure einfallen liessen. In Marica machten wir auf einem möglichen Nachtplatz einen Zwischenhalt und warteten auf den Steyr. Dieser traf etwas später auch ein und hatte zu unserer Überraschung eine Einladung im Gebäck. Chris und Angie hatten beim Einkaufen Lorenzo und Helouisa kennengelernt und eine Einladung in deren Pousada erhalten. Da uns der potentielle Nachtplatz nicht so geeignet erschien und es wieder zu regnen begann, entschieden wir uns, die Einladung anzunehmen. Und so kam es, dass wir zur „Reserva Frente al Mar“ fuhren und dort sehr herzlich von Lorenzo und Helouisa begrüsst wurden. Wir mussten unbedingt die zwei Zimmer im Dachgeschoss beziehen und es halfen keine Widersprüche; wir sollten auch die Nacht dort verbringen. So kam es, dass unser Muck draussen auf der Strasse stand und wir in einem der liebevoll eingerichteten Zimmern nächtigten. Es wurde ein sehr gemütlicher Abend und wir erfuhren von Lorenzo und Helouisa sehr viel über das Leben in Brasilien und erhielten auch interessante Tipps für unseren bevorstehenden Besuch in Rio de Janeiro. Am nächsten Morgen wartete zu unserer grossen Überraschung ein reichhaltig gedeckter Frühstückstisch auf uns und bei wiederum interessanten Gesprächen verging die Zeit wieder wie im Fluge, sodass es bereits Mittag war, als wir am nächsten Tag aufbrachen. Vielen herzlichen Dank an Lorenzo und Helouisa für ihre Gastfreundschaft, die feine Verpflegung und die netten Stunden. 

 

Trotz den nicht so rosigen Wettervorhersagen hatten wir uns entschlossen als nächstes Rio de Janeiro anzusteuern. Der Weg dorthin führte uns über die befestigte RJ-102, zur zeitweise recht holperigen Küstenstrasse RJ-106, welche uns dann über einen wirklich steilen Hügel direkt nach Niteroi, der Schwesterstadt von Rio auf der anderen Seite der Guanabara-Bucht. Andrea hatten diesen Ort sowieso auf dem Plan, da hier die grösste Anzahl von Bauten des bekannten Architekten Oscar Niemeyer ausserhalb von Brasilia stehen. Schon bei der Einfahrt in die Stadt und dann auch bei der Parkplatzsuche merkten wir sehr schnell, dass wir nun in städtischem Gebiet gelandet sind. Nach etwas Suchen und mit einer gehörigen Portion Glück fanden wir einen geeigneten Parkplatz, der uns auch als Stellplatz für unseren Rio-Besuch dienen sollte. Er lag wenige Gehminuten vom Fährterminal entfernt, die örtliche Polizeiposten lag auf dem selben Areal und der Preis für 24 Stunden parken war für städtische Verhältnisse ein Schnäppchen. Als die Parkplatzfrage dann geklärt war, hatten wir genug Muse, um die extravaganten Bauwerke von Oscar Niemeyer zu bewundern. Neben dem Teatro Popular beeindruckte uns vor allem das Gebäude des Museu de Arte Contemporânea (MAC), welches einem UFO ähnlich auf einer Klippe an der Guanabara-Bucht steht.

 

So stand dem Besuch von Rio de Janeiro nichts mehr im Wege. Im nächsten Bericht erzählen wir euch gerne über unsere Erlebnisse in der Stadt am Zuckerhut.

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Kommentare: 1
  • #1

    Tatiana Pereira Agnelli (Montag, 10 Februar 2020 21:21)

    Que viagem incrível! As fotos são lindas demais e o texto é muito bem escrito, informativo e divertido. Vocês são pessoas maravilhosas! Boa viagem! Continuem escrevendo e tirando fotos, nos alegra muito! Beijos!