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Wir stechen in See

04/12/19 – 10/12/19: Nach den anstrengenden Tagen in Rio de Janeiro stand uns der Sinn nach etwas Ruhe und Strand. So fuhren wir der Küste entlang auf der BR-101 Richtung Süden und machten Halt an einigen schönen Strandplätzen. Leider war das Wetter etwas wechselhaft und es regnete öfters als gewünscht.

 

Als nächstes stand der Besuch von Paraty, einem der besterhaltenen Kolonialstädtchen Brasiliens, auf dem Plan. Bei trüben Wetter kamen wir im Ort an und steuerten als erstes eine Wäscherei an.....der Wäschekorb quoll über. Das mit der Wäscherei klappte einwandfrei und wir machten uns auf die Suche nach einem Nachtplatz. Das war nicht ganz so einfach und nach etwas Sucherei hatten wir einen in Frage kommenden Parkplatz gefunden. Hier wurde Andrea von einer netten Brasilianerin namens Marina wegen unserem Muck angesprochen. Netterweise betätigte sich Marina dann als Dolmetscherin zwischen Andrea und dem Parkplatzwart. Es gesellte sich dann auch ihr Mann Amyr zum Gespräch dazu und spontan boten uns die beiden einen Stellplatz an. Sie besässen etwas ausserhalb der Stadt eine Marina (Jachthafen), wo wir sicher und ruhig stehen könnten. Dieses Angebot nahmen wir sehr gerne an, denn der Parkplatz in der Stadt war eher suboptimal. Da wir noch auf unsere Wäsche warten mussten, nutzten wir die Gelegenheit, das alte Städtchen mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen zu erkunden und die wunderschönen Häuser zu bewundern. Gegen Abend fuhren wir dann zur Marina do Engenho, wo uns ein toller Parkplatz mit Blick auf den Hafen erwartete. Wir wurden vom Marina-Wart begrüsst und er teilte uns mit, dass wir selbstverständlich auch alle Infrastruktur (WC, Dusche, Strom, etc.) nutzen dürften, falls wir wollten. Nach etwas Internet-Recherche stellte sich heraus, dass wir zwei in Brasilien recht bekannte Menschen kennengelernt hatten: Amyr ist ein bekannter Antarktis-Segler und Unternehmer und Marina eine berühmte Fotografin.

 

Am nächsten Morgen kam Amyr kurz vorbei, um sich nach unserem Befinden zu erkundigen. Daraus ergab sich ein längeres Gespräch in dem wir viel über ihn, seine mehrmaligen Antarktis-Reisen und über seine selbstgebauten Segelschiffe erfuhren. Einige Minuten nachdem sich Amyr verabschiedet hatte, tauchte er wieder auf und fragte, ob wir mit ihm einen kurzen Schiffsausflug machen möchten, denn er müsste mir Marina ein anderes Boot testen. Klar, wollten wir.....So kam es, dass wir uns einige Minuten später auf einem Motorboot befanden und bei schönstem Wetter durch die Wellen pflügten. Unterwegs durften wir die Paratii 2, das grösste von Amyrs Segelschiffen anschauen. Das war sehr spannend und informativ. Weiter ging es dann durch malerische Buchten zu einem kleinen Restaurant direkt am Wasser. Hier machten wir Pause und wurden von Amyr zu einem Caipirinha eingeladen.....es war zwar noch nicht mal Mittag, aber wer kann dazu schon „Nein“ sagen. Später gesellten sich auch Marina und zwei weitere Bekannte dazu und es entstanden interessante Gespräche. Amyr bestellte dann auch noch einige kulinarische Köstlichkeiten der Region (Fisch, Maniok-Frites, Calameres) und so kamen wir in den Genuss eines superfeinen Mittagessens.

 

Neben den Segeljachten fielen unsere Fahrzeuge doch etwas auf und so wurden wir am selben Tag von Carlos angesprochen. Er wohnte auf seinem Segelschiff, das in der Marina lag und lud uns spontan zu einem Bierchen ein. Wir kamen dieser Einladung gerne nach und lernten mit Carlos und seiner Partnerin Tatjana ein weiteres Mal supernette Menschen kennen.

 

Von Carlos erhielten wir auch die Kontaktdaten von Claudio und Priscila, welche mit ihrem Segelschiff Beijupira Segelausflüge in die Inselwelt rund um Paraty anboten. Da das Wetter superschön war, entschlossen wir uns spontan, einen solchen Ausflug zu machen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Claudio und Priscila empfingen uns sehr herzlich und zeigten uns ihr tolles Schiff; wirklich superschön. Auch die beiden leben immer auf dem Boot und verdienen mit den Segeltrips ihren Lebensunterhalt. So ging es nicht lange und wir glitten ruhig durch das klare Wasser, genossen die Sonne und den Ausblick auf die Inselwelt. Vor einer kleinen Insel gingen wir vor Anker, badeten am wundervollen Strand und assen ein weiteres Mal ein tolles, einheimisches Mittagessen. Die sieben Stunden vergingen wie im Fluge und wir genossen die Zeit mit Claudio und Priscila in vollen Zügen. Mit ihnen durften wir wiederum zwei supernette Menschen kennenlernen. 

 

Am Abend des selben Tages hatten wir mit Carlos und Tatjana zum Pizza essen abgemacht. So fuhren wir zu sechst mit dem Renault Clio von Carlos in die Stadt und verbrachten einen sehr unterhaltsamen und gemütlichen Abend in einer kleine Pizzeria mit wirklich guten Pizzen.

 

Wir genossen noch einen weiteren Tag in der Marina, fuhren nochmals ins Städtchen Partay, schlenderten dort durch die Gassen und besuchten eine öffentliche Samba-Show. Obwohl das Städtchen recht touristisch wart, gefiel es uns dort gut und wir fühlten uns wohl.

 

Nach vier tollen Tagen hiess es Abschied nehmen vom schönen Stellplatz und den netten Menschen. An dieser Stelle danken wir Marina und Amyr nochmals ganz herzlich für die tolle Gastfreundschaft. Unser nächstes Ziel war die Ilhabela. Im nächsten Bericht erzählen wir über unsere Erlebnisse auf dem Weg dorthin.

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