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Wir warten auf Muck und treffen „alte“ und „neue“ Reisefreunde

1/06/20 – 27/07/20: Nun waren wir wieder zu Hause in der Schweiz. Die ersten Tage machten wir für uns in „Selbst-Quarantäne-Light“ und liessen uns Zeit mit dem „Ankommen“. Irgendwie fühlte sich das Ganze „komisch“ an.....zum einen hiess es „Abstand halten“ von unseren Lieben und zum anderen war der Umgang der Schweizer mit „Corona“ für uns sehr ungewohnt. Es schien so, als wäre der Virus hier schon wieder vergessen. Daneben warteten auch Herausforderungen wie Wohnungssuche, Jobsuche, usw. auf uns. Wir waren gespannt, wo es uns hintreiben würde. Und natürlich warteten wir mit Freude darauf, dass auch unser Muck am 21. Juli 2020 wohlbehalten in Europa ankam.

 

Und so machten wir uns am 20. Juli 2020 mit dem Nachtzug auf den Weg nach Hamburg. Die Fahrt im „Schlafabteil“ war gemütlich und wir genossen diese „andere Art“ des Reisens. Ganz europa-untypisch kam unser Zug mit mehr als 2 h Verspätung in Hamburg an. Wir konnten diese Verspätung sehr viel gelassener nehmen als unsere Mitreisenden. Hatten wir die letzten zwei Jahre doch genug Zeit, unsere Geduld zu „trainieren“..... Wir quartierten uns im selben Hotel ein, in dem wir schon bei der „Ablieferung“ von Muck genächtigt hatten.

 

Nachdem Einchecken machten wir uns auf den Weg zu den Landungsbrücken. Dort hatten wir uns gegen Mittag mit Danilo und Janine verabredet. Die beiden hatten wir bei Hernan in Buenos Aires kennengelernt und sie waren in Hamburg um ihr „Büsli“ abzuholen. Es gab viel zu erzählen und so verfolg die Zeit wie im Fluge. Vielen Dank an die beiden für die schönen Stunden und geniesst eure Europareise.

 

Am nächsten Tag schlenderten wir durch die Fussgängerzone von Hamburg und waren überrascht, wie viele Leute trotz Maskenobligatorium in den Geschäften am einkaufen waren. Wir genossen das tolle Wetter und liessen uns durch die Stadt treiben. Auch heute hatten wir eine Verabredung mit „Reisefreunden“. Wir trafen uns mit Adrian und Madeleine. Auch sie waren in Nordargentinien gestrandet, waren aber viel früher als wir in die Heimat zurück gereist. Nun hatten sie ihr Reisemobil „verschiffen“ lassen und holten dieses ebenfalls ab. Bei einem typisch hanseatischen Abendessen tauschten wir uns über unsere Erlebnisse aus und verbrachten gemütliche Stunden. Auch an die beiden „merci vöu mou“.

 

Wie vereinbart standen wir am nächsten Morgen um 10.00 h bereit, um uns von den „Caravan Shippers“ zum Hafen bringen zu lassen. Zusammen mit uns wartete ein weiterer „Overlander“ (Christopher), welcher sich auch entschlossen hatte, nach Europa zurückzukehren. Im Hafen angekommen erwartete uns bereits Herr Hansen von „Caravan Shippers“. Der Papierkram war schnell erledigt und Marco machte sich auf den Weg zu Muck. Schon von weitem fiel ihm auf, dass ein Sonnenrollo nicht mehr geschlossen war und ihm schwante Böses. Die Vorahnung wurde bestätigt. Einige Schlawiner hatten die lange Überfahrt dazu genutzt, bei Muck ein Kabinenfenster aufzubrechen. Im Innenraum war der Einbrauch erst auf den zweiten Blick ersichtlich. Es schien so, als hätten die Diebe sich wirklich viel Zeit gelassen und alles wieder mehr oder weniger „ordentlich“ verräumt. Da wir keine „interessanten“ Gegenstände in der Kabine transportiert hatten, und die Halunken deshalb wohl nicht das vorfanden, was sie sich erhofft hatten, liessen sie wohl aus Frust je ein Paar Arbeitshosen und Trainerhosen, zwei Baseball-Caps, ein USB-Ventilator und einige Hygieneartikel und sonstigen Kleinkram mitlaufen. Also brauchte Marco dann halt etwas länger bis er mit Muck aus dem Gelände fahren konnte. Zum Glück hatten wir eine Transportversicherung. Der Schaden wurde sofort angemeldet. Draussen begutachteten wir den Schaden am Fenster und waren froh, dass dieser nicht so gravierend war, als dass er nicht mit Panzertape hätte provisorisch repariert werden können. Anschliessend fuhren wir mit drei Fahrzeugen zum Deutschen Zoll und nach rund 30 Minuten war Muck offiziell wieder in Europa. Zusammen mit uns holte auch Manuel seinen Toyota ab. Dieser war unversehrt, was uns ebenfalls sehr freute. Manuel hatte sich nämlich bereit erklärt, unsere Ersatzteile, welche wir im UY-Storage in Uruguay gelagert hatten, nach Europa zu transportieren. Vielen Dank an dieser Stelle an Manuel und Kerstin für eure Hilfe. 

 

Nachdem wir Muck etwas „umgeräumt“ hatten, starteten wir gegen 15.00 h unsere Reise in Richtung Heimat. In Bokenem machten wir auf dem offiziellen Stellplatz Halt für die Nacht und gönnten uns im Nahen Biergarten ein feines Abendessen. Am nächsten Tag ging es weiter. Unser Tagesziel hiess heute Überlingen am Bodensee. Dort hatten wir uns mit Klaus und Christine zu einem Wiedersehen verabredet. Mit den beiden hatten wir im Frühjahr 2019 eine tolle Zeit in Chile verbracht. Gegen Abend kamen wir bei den beiden an und durften Muck direkt vor ihrer Wohnung parken. Die herzliche Begrüssung ging nahtlos in einen Apèro und ein feines Abendessen über. Natürlich gab es auch hier einiges zu erzählen und der Gesprächsstoff ging uns auch die nächsten Tage nicht aus. Wir genossen das tolle Wetter am Bodensee, bestaunten das hübsche Städtchen Überlingen, kühlten uns im Wasser ab, radelten dem Seeufer entlang und wussten dann, warum so viele Touristen das selbe taten wie wir: Die Region rund um den Bodensee ist wirklich eine Reise wert. Nach drei tollen Tagen hiess es wieder einmal Abschied nehmen. Vielen Dank an Klaus und Christine für die tolle Gastfreundschaft. Wir freuen uns schon heute, wenn ihr mit eurem „Sunny“ bei uns vorbeikommt. Von Überlingen war es dann nur noch ein Katzensprung bis in die Innerschweiz und auch die letzten Kilometer unserer Heimfahrt verliefen ohne Probleme. So fand unsere Abenteuerreise nach fast zwei Jahren ihr Ende. Oder war es der Anfang eines neuen Abenteuers?

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